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Als mein Zugbegleiterin in die Runde fragte, ob jemand Lust hätte, mit ihr zum Zumbamarathon zu gehen, hab ich spontan zurückgefragt ob das synchrone Rumgezappel erst erlernt werden muss oder intuitiv passiert. Ooooch, meinte sie "jeder kann tanzen und man hüpft ja nur nach was auf der Bühne vorgeturnt wird". Außerdem köderte sie mein wages Interesse mit einem anschließendem Essen beim Griechen für die Teilnehmer.

Hhhm, das klang nicht unnett und zumindest Familienmitglieder kennen meinen Hang zur therapeutischen Bewegung nach Noten wenn ich mir am Putzdonnerstag die Kopfhörer einstöpsel und dann alá Dirty Dancing durchs Haus fege. Da wird der Staubsauger zum Tanzpartner, der Glasreiniger zum Mikrofon und die Klobürschte hingebungsvoll angesungen.
Junior ergreift dann regelmäßig die Flucht und LG rollt zumindest mit den Augen oder schließt geräuschvoll die Türen hinter mir. .

Kurz vor dem Event schaute ich mir noch die dazu passende Kleidung an, verwarf den Gedanken sowas zu tragen aber bei dem Anblick von pinkenen und neongelben Flatterteilchen gleich wieder. Das muss auch so gehen......

Samstag Nachmittag, gleich ist es soweit. Die Turnhalle des hiesigen Gymnasium füllte sich mit etwa 150 tanzwütigen Personen jeden Alters. Angesagt waren fünf in der Szene berühmte Zumbalehrer, die nacheinander für karibisches Feuer unter unseren Knackigen Popöchen sorgen sollten. Dann mal los.

Als erstes und zum geruhsamen Einstand gabs so etwas, was wir früher wohl Gymnastik mit musikalischem Background genannt hätten. Die Arme nach oben, Ausfallschritt nach rechts und links. Das ist ja einfach......

Weiter gings mit dem berühmten Zumbaguru Alleandro, der offenbar seinen eigenen Fanclub mitbrachte. Die Masse jubelte als er die Bühne betrat und alle stellten sich, gemäß seinen Anweisungen auf. Außer mir wusste offenbar jede(r) was uns erwartet. Hossa, die Musik ließ schweißtreibendes erwarten. Es wurde gedreht, geklatscht, der eigene Körper betatscht, gewogen und einander angetanzt. Synchron gingen Arme, Köpfe und Beine mal in die eine dann wieder andere Richtung, mal nach hinten mal nach vorn. Ich konnte da beim besten Willen kein System erkennen.... Alle wussten offenbar vor mir welche Bewegung jetzt dran ist.

Jeder Titel eine Qual. Auf der verzweifelten Suche ein Schema zu ermitteln, erwischte ich mich immer wieder wie alle nach links wankten und ich nach rechts. Ein Hopser ..... nanu, war der jetzt dran? Und schon wieder eine Drehung - ach nee, sollte nur ne halbe sein. Auf die Knie! Als dann noch jede Minute ein Liegestütz in der Choreographie erwartet wurde und außer mir alle schon den nächsten Ausfallschritt vollzogen, wusste ich: Zumba ist definitiv nicht meins.

Nach drei Stunden, in meinen Augen planlosem Rumgehopse, war der Spuk vorbei. Schweißgebadet flüchtete ich in die Dusche und beschloss, nicht jeden Sport zu mögen.

Beim anschließendem Essen, schlug mir die Zumbatrainerin aus der ansässigen Fitnessgruppe auf die Schulter und meinte anerkennend "das hast du sehr gut gemacht, kommst du bald zum Kurs?"
Ich.....ähem, ich glaube eher nicht..... hab auch eigentlich keine Zeit